In einer Szene aus Schindlers Liste, die immer einige den Atem anhalten läßt, wird ein kleiner Junge - im Film ist es Alex Rosner - von SS-Wachen verfolgt. Er läßt sich bis zur Brust in eine Grube mit menschlichen Fäkalien gleiten. Alex Rosner hat sich nie in einer Latrine versteckt, sehr wohl jedoch Roman Ferber.

"Das Loch war über drei Meter tief. Man konnte nicht hineinspringen, sonst wäre man ertrunken. Die Leute saßen auf Brettern mit Löchern, und das Zeug fiel hinein. Unter den Brettern waren Querhölzer, und dort versteckten wir uns immer, zwischen den Querhölzern. Ich kann den Gestank nicht in Worte fassen."

Es war derart ekelerregend, daß die Wachen nicht näherkamen, und darum ging es schließlich.

"Es wird dir klar, wenn jemand auf dich schießt und du ein bewegliches Ziel bist, hat er es schwerer, dich zu treffen. Wenn es kein Ziel gibt, ist es noch schwerer, zu treffen, daher versteckt man sich."

(Elinor J. Brecher, Ich stand auf Schindlers Liste)